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„Dann bin ich doch im Westen“
Im Jahr 1981 kauft die Regierung der Bundesrepublik Deutschland Petra Weise über das Kaßberg-Gefängnis im heutigen Chemnitz frei. Die gebürtige Freibergerin arbeitet bis 1980 als Bibliotheksleiterin. Im selben Jahr unternimmt sie mit ihrer Familie einen Fluchtversuch über Bulgarien nach Jugoslawien. Die Flucht aus der DDR scheitert. Petra Weise ist vier Monate in der Stasi-Untersuchungshaftanstalt Berlin-Pankow und acht Monate im Frauenzuchthaus Hoheneck (Stollberg) inhaftiert. Mit etwa 27 Jahren erfolgt die Verlegung in die Karl-Marx-Städter Haftanstalt. Sie sieht ihren Ehemann seit dem missglückten Fluchtversuch wieder. Gemeinsam erreichen sie kurze Zeit später im „Wunderbus“ das Notaufnahmelager Gießen. Sie finden in Westdeutschland eine neue Heimat. Die Ereignisse im Herbst 1989 verfolgt Petra Weise mit gemischten Gefühlen. Im Jahr 1992 kehrt sie nach Sachsen zurück. Heute lebt sie mit ihrer Familie in Chemnitz. Petra Weise veröffentlichte 15 Buchtitel, darunter fünf Kurzgeschichtenbände. Am 17. Juni 2019 liest sie aus ihrem autobiografischen Buch „Ein halbes Leben“.
Der Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis e. V. lädt ein zur Veranstaltung
Die Veranstaltung wird gefördert durch den Lokalen Aktionsplan der Stadt Chemnitz.