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Chemnitzer Friedensimpulse 2018 – Kriegstrauma und der Traum vom Frieden
Der Mensch macht Krieg und ist doch nicht für Krieg gemacht.
Wer einmal Krieg erlebt hat, kann ihn nie mehr aus seinem Gedächtnis löschen. Was bleibt, ist mehr als eine schlimme Erinnerung. Krieg verwundet die Seele.
Das Trauma des Krieges:
es ist individuell und kollektiv. Es bestimmt das weitere Dasein der Gemeinschaft aller, die den Krieg erlebten und das Leben jedes Einzelnen. Und es wirkt in den nachfolgenden Generationen. Doch was passiert genau in und nach einem Krieg mit den Seelen der Menschen? Reicht es, die Zerstörungen zu beseitigen und ein neues Leben aufzubauen, um die Wunden zu heilen?
So alt wie der Krieg ist, so alt ist auch der Traum vom Frieden.
In jedem Krieg wird der Frieden herbeigesehnt. Ist der Krieg aus, wachsen Kinder heran, die Chaos und Zerstörung nicht kennen – und irgendwo, an einem anderen Ort auf dieser Welt, zettelt jemand einen neuen Krieg an. Es scheint, als gäbe es keinen dauerhaften Frieden. Lassen wir zu, dass Frieden nur ein Traum bleibt?
Hans-Ulrich Treichel, Autor und Professor für Literatur, liest aus Tagesanbruch (2016). Eine Erzählung, die sich mit der lebenslangen Verarbeitung traumatischer Kriegserfahrungen auseinandersetzt.
Natascha Unfried, Kinderärztin und Psychotraumatologin, wird erklären, welche Auswirkungen ein Kriegstrauma auf den Menschen haben kann.
Dr. Jürgen Gerlach erlebte als Kind den Krieg in Chemnitz und wird über seine persönlichen Erfahrungen bei der Verarbeitung der Erlebnisse berichten.
Kaled Hahi kam 2015 aus Syrien nach Chemnitz, um hier Schutz vor dem Krieg zu suchen. Er wird erzählen, wie es sich lebt in dem Wissen, dass die Heimat verloren ist, weil sie ausgelöscht wurde vom Krieg.
Nach der Diskussion mit den Podiumsgästen möchten wir gern mit Ihnen über Ihre Erfahrungen zu diesem Thema ins Gespräch kommen.
Moderation: Heike Steege, Sabine Kühnrich (Arbeitsgruppe Chemnitzer Friedenstag)