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Mo. 27.11.2017 19:30 Uhr
Club

,,Die Angst wegschmeissen” Film und Diskussion (im Club)

,,Die Angst wegschmeissen”
(IT/DE, 80 min., 2015, Rosa Cannone & Johanna Schellhagen, ital. mit dt. UT)

Filmabend über die Arbeiter_innenkämpfe der Logistikbranche in

Norditalien seit 2011. Im Anschluss bietet sich die Chance, mit der

Produzentin Bruno/Johanna Schellhagen zu diskutieren.

Logistik | Kapitalismus | Migration

Aktuelle Tendenzen im (Plattform)Kapitalismus zwischen Selbstermächtigung und Repression

Arbeiter_innen aus strukturschwachen Regionen oder Polen pendeln in die Lagerhäuser von Amazon, Zalando und Co. in Sachsen und Brandenburg, wo jeder Handgriff gemonitort wird. BürgerInnen der Bundesrepublik müssen seit der Agenda 2010 um ihren Lebensunterhalt fürchten.

Es wird davon gesprochen, Flüchtlinge seien seit dem Sommer der Migration über „Korridore“ und „Pipelines“ migriert, in denen ihre Mobilität spezifisch kanalisiert wurde.

Was vereint diese Menschen? Ihre Alltage sind durch Logistik bestimmt; als Sektor, in dem sich spezifische prekäre Arbeitsverhältnisse ausprägen, und als um sich greifende Leitidee, die in die Organisation der Mobilität von Gütern und Personen eingreift.

Was genau bedeutet das? Klar ist, dass sich einige AkteurInnen den Prozessen hilflos ausgesetzt sehen, während andere begonnen haben, sich gegen sie zu wehren oder sie für ihre Bedürfnisse nutzbar zu machen. So blockieren migrantische LogistikarbeiterInnen in Italien seit 2011 regelmäßig Warenlager und ganze Industriegebiete, um ihre Rechte als Arbeiter_innen durchzusetzen, Protestierende äußern ihren Unmut beim G20-Gipfel in Hamburg, und tausende Flüchtlinge finden durch GPS und google-maps eigenständig den Weg zu ihren Zielen.

Die Reihe ‘Logistik | Kapitalismus | Migration’ nimmt aus einer Perspektive zwischen Aktivismus und Wissenschaft diese aktuellen Prozesse in den Blick, erzählt über den Alltag der Menschen im sogenannten Plattformkapitalismus, stellt Orte vor, an denen Logistik beforscht und ihre Leitideen herausgefordert werden können, beleuchtet die Repressionen, aber auch die Handlungspotentiale der darin Agierenden.

Wichtige Fragen, die bei der Beschäftigung mit der Thematik in den Vordergrund rücken, drehen sich um Möglichkeiten der Solidarität, der Formen politischer Kämpfe, der Rolle von Mobilitäten im globalisierten Kapitalismus. Was bedeuten die internationalen Arbeitskämpfe für unser Leben? Wie verändert sich unsere Welt durch die aktuellen Geschehnisse?

Welche Formen der Mobilität werden in logistischen Hubs produziert? Wie können wir unter diesen neuen Bedingungen solidarisch sein?