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DORN · ELGART · LUCACIU [20220701]
Im Dunstkreis von Krautrock-Ikone Hans-Joachim Irmler experimentierte Jonas Dorn schon früh mit dem radikalen Bruch von Ton und Form.
Seine für dieses Trio maßgeschneiderten Kompositionen setzten die Weltklasse eines Bill Elgart in Szene und lassen diese doch in ungewohnten Licht erscheinen. Hierzu bedient sich Jonas Dorn verschiedener Kompositionstechniken und kontrastiert streng serielle Konzepte mit treibendem Jazzpuls und freien Formen, um dann wieder in melancholischer Harmonie von Pop oder pommerschen Weihnachtsliedern zu kollabieren. Zusätzlich wird das Spektrum auch auf der Soundebene durch LoFi-Noise und analoge Synthesizer erweitert. Hier kommen offene Kabel, Hallspiralen, Spielzeugpianos, präparierte Kassetten und Radios zum Einsatz.
“Als Post-Jazz-Free-Noise wird die Stilrichtung bezeichnet. Das passt. …”
Musik im klassischen Sinn ist nämlich nicht der richtige Begriff für das, was die drei Musiker da produziert haben. Es ist mehr. Man muss sich darauf einlassen und idealerweise über ein Organ verfügen, das tief in den ganz alten Bereichen unseres Gehirns verankert ist, das etwas zum Schwingen bringt, das lange vor der harmonischen Struktur war und viel mehr mit Puls und Energie zu tun hat.
Die Felle, Becken, Glöckchen sind seine (Bill Elgarts) Stimme, seine Lunge, sein Herz, sein Organismus. Es geschieht aus dem Augenblick heraus. Das kann nur ein Musiker, der die Bereitschaft hat, sich aufzulösen als Mensch und eins wird mit dem Instrument, das ihn auserkoren hat, es zu bedienen. Wer das Glück hatte, Max Roach oder Elvin Jones zu erleben, versteht, was gemeint ist. Und wer (…) Bill Elgart gehört hat, ahnt: An Abenden wie diesem kommt er nah an jene Giganten heran.” (A. Hefele, Südwest Presse)