Klangwerk – Neue Musik „ …Die Nacht ist tiefer als der Tag gedacht…“
Die ambivalente Natur der Nacht hat die Menschen schon immer fasziniert, speziell auch im künstlerischen Schaffen und das drückt sich schon in der schier unendlichen Zahl an Bildern, Texten und Musikstücken zu diesem Thema aus. Friedrich Nietzsches Text aus Zarathustra, das Gustav Mahler in seiner 3. Sinfonie vertont, wird so, in einer abgewandelten Form, zum Titel des Konzertprojektes:
„…Was spricht die tiefe Mitternacht? … Die Welt ist tief, Und tiefer als der Tag gedacht…“
In der Klassischen Moderne und Neueren Musik fallen einem z.B. „Central Park in the Dark“ von Charles Ives ein, „Nuits“ von Iannis Xenakis, „Notturno“ von Luciano Berio, „Nacht“ von Friedrich Cerha, „Night Music“ von George Crumb, „Ibant obscuri sola sub nocte per umbram“ von Hanspeter Kyburz u.v.a.m.
Das Konzertprojekt vereint um einen Klassiker der Avantgarde herum, die „Métamorphoses nocturnes“ von György Ligeti, drei neuere Kompositionen, incl. einer Uraufführung.
Todd Seeber ist Kontrabassist und Komponist in Boston und hat sich schon im mehreren Kompositionen mit dem Thema Nacht beschäftigt und spielt in „Nocturne 3 …pass through the mirror…“ auf die Irrationalität des nächtlichen Bewußtseins an, indem er seinem Werk ein Zitat aus „Through the Looking Glass“ von Lewis Carroll voranstellt.
Knut Müller Streichquartett UNBOUND ist ein Dialog zwischen einem Text aus “Prometheus Unbound” von Percy Bysshe Shelley und der Betrachtung des Sternes Spica im Sternbild Jungfrau.
Jonas Otte ist ein junger und mehrfach preisgekrönter Komponist und Pianist, der aus Chemnitz stammt und inzwischen in Hamburg und Bremen lebt. Er wird für das Konzertprojekt ein neues Werk komponieren.
Görgy Ligeti: Métamorphoses nocturnes (1953) – Streichquartett Nr. 1
Todd Seeber: Nocturne 3 (2022)…pass through the mirror… für Streichquartett
Jonas Otte: Nocturne (2024) UA für Streichquartett
Knut Müller: UNBOUND (2018) Nachthimmel mit Spica für Streichquartett
Ensemble 01
Andreas Winkler – Violine
Ruth Petrovitsch – Violine
Ulla Wallenta – Viola
Thomas Bruder – Violoncello