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Di. 13.11.2018 19:00 Uhr
Cafe

Kulturaktivismus für offene Städte in der Ukraine

Podiumsdiskussion der Kiewer Gespräche

Urbane Räume sind Schauplatz gesellschaftlicher Veränderungen – dies gilt auch für die Ukraine, das größte EU-Nachbarland. Fünf Jahre nach dem Euromaidan erschweren tiefgreifende Probleme, wie die Korruption, wirtschaftliche Oligarchie und der andauernde Krieg im Donbas weiterhin eine demokratische Entwicklung. Doch das zivilgesellschaftliche Engagement ist in vielen Städten deutlich gewachsen.

Wir nehmen urbane Kulturinitiativen in den Blick, die sich für eine gemeinwohlorientierte Stadtentwicklung und eine offene Gesellschaft engagieren. Mit Gästen aus Dnipro und Chernivtsi diskutieren wir überspannende sozio-kulturelle Projekte und ihren gesellschaftlichen und politischen Kontext.

Welche Bedeutung haben selbstorganisierte Kulturräume für die Stadtbewohner in einem krisengeschüttelten Land? Wie nutzen Initiativen öffentlichen Raum und Leerstand in sich wandelnden Städten kreativ, um diesen Wandel mitzugestalten? Und wie steht es vor dem Hintergrund um die Zusammenarbeit der KulturmacherInnen mit Lokalpolitik und Stadtverwaltung und den AnwohnerInnen vor Ort?

Unsere drei Podiumsgäste sind:

Andrey Palash aus Dnipro ist Geschäftsführer der NGO „Kultura Medialna“, Programmdirektor des landesweit bekannten „Construction Festival“ für Medienkunst und einer der Initiatoren von „Сцена : Stage“, der ersten open-air-Bürgerbühne der Ukraine. Andrey engagiert sich seit über zehn Jahren für junge, zeitgenössische Kunst und Kultur in
der von Industriegeschichte geprägten Großstadt Dnipro.

Natalia Yeromenko aus Chernivtsi ist Kulturaktivistin und Trainerin für nonformale Bildung. Sie ist in Bildungs-, Medien und Kulturprojekten in der Westukraine aktiv und war 2015 Gründerin der Jugendinitiative „Roșa Collective“. Natalia engagierte sich für die kulturelle Teilhabe junger Menschen und eine diversitätssensible Erinnerungskultur in der ehemals zu Österreich-Ungarn gehörigen Region Grenzregion Chernivtsi. Natalia lebt seit Herbst 2018 in Berlin.

Olena Sablina ist eine zivilgesellschaftliche Aktivistin aus Pervomaisk, einer 70.000-Einwohner-Stadt im südukrainischen Gebiet Mykolaiv. Olena war eine Mitinitiatorin des ersten freien Jugendraums der Stadt, dem IQ HUB, der November 2017 eröffnet wurde und sich schnell zum Anziehungspunkt für junge Menschen in der Stadt entwickelte. Olena nimmt an der Entwicklung ihrer Stadt aktiv teil, insbesondere an der Einführung des Bürgeraushalts, einem Projekt zur Müllsortierung in Schulen und der Entwicklung von Initiativen junger Menschen.

Moderation: Gabi Reinhardt, Chemnitz

Die Veranstaltung findet auf Deutsch und Ukrainisch mit Verdolmetschung statt. Während der Veranstaltung werden Bild- und Tonaufnahmen vorgenommen.

Im Anschluss laden wir zum informellen Gespräch mit den ReferentInnen bei einem kleinen Imbiss ein.

Um Anmeldung unter diesem Link wird gebeten bis 11.11.2018.

Die Veranstaltung findet mit freundlicher Unterstützung des Auswärtigen Amtes, der Heinrich-Böll-Stiftung, der Professur für Kultur und Länderstudien Ostmitteleuropas, TU Chemnitz, sowie in Zusammenarbeit mit Weiterdenken – Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen e.V., Initiative Europastudien e.V. und AG Ukraine-Chemnitz-Europa e.V. statt.

Die KIEWER GESPRÄCHE (Kyiv Dialogue) sind seit 2005 eine überparteiliche und unabhängige Plattform für den Dialog zwischen der Ukraine und Deutschland. Sie verbinden meinungsbildende MultiplikatorInnen aus Zivilgesellschaft, Politik und Medien beider Gesellschaften. Seit 2017 unterstützen acht RegionalkoordinatorInnen reformorientierte, lokale AkteurInnen und partizipative Stadtentwicklung in Klein- und Mittelstädten in der Ukraine.

Eintritt frei