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PROJEKTION POLITLUX #1 – Links ≠ Links Russischer Imperialismus und seine Huldigung durch linke Dogmatiker*innen
Abkehr vom westlichen, linken Dogmatismus in Ukraine und Russland
Vortrag von Anastasia Tikhomirova
Am 24. Februar 2022 marschierte die russische Armee in die Ukraine ein. Ein Krieg der im Osten der Ukraine schon seit 2014 nicht enden will, ist seitdem zu einem schonungslosen Angriffskrieg gegen die gesamte Ukraine und ihre Bürger:innen ausgeweitet worden. Russland ist nicht unerfahren, wenn es um Angriffskriege geht: Die Tschetschenienkriege 1994 und 1999 und Russlands Militäreinsatz im Syrienkrieg 2015 dienten als Blaupause für die Invasion in der Ukraine. Doch auch heute noch gelingt es zahlreichen westlichen Akteuren nicht, die Beweggründe für diesen Krieg richtig zu erfassen und ihn als das zu begreifen, was er ist: Eine besonders aggressive Form von russischem Imperialismus und Neokolonialismus. Stattdessen wird über den mentalen Gesundheitszustand Wladimir Putins, die Osterweiterung der NATO und ihre Mitschuld – wenn man nach der westlichen, vermeintlich antiimperialistischen Lesart dieses Krieges geht – diskutiert, die ukrainische Sache als vermeintlich faschistische Asow-Sympathien abgetan oder Waffenlieferungen zur Verteidigung der Ukraine behindert. Dabei ist für eine konsequent antiimperialistische Haltung gerade jetzt eine Auseinandersetzung mit der russischen Geschichte und Russlands kolonialer Kontinuitäten vor und nach dem Zerfall der Sowjetunion, gar vor ihrer Gründung, unabdingbar, um die Frage nach den ideologischen Hintergründen des Angriffskriegs beantworten zu können.
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Anastasia Tikhomirova ist freie Journalistin, Kulturwissenschaftlerin und Moderatorin. Sie schreibt unter anderem für Zeit Online, taz und Jungle World. Sie ist Alumna des Marion-Gräfin-Dönhoff Stipendiums der Internationalen Journalistenprogramme 2021, welches sie bei der Novaya Gazeta in Moskau absolvierte. Nebenbei macht sie ihren Master in Osteuropastudien und interdisziplinärer Antisemitismusforschung in Berlin.
Eintritt frei!