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Di. 27.02.2018 18:30 Uhr
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“Tyke Elephant Outlaw” – Filmvorführung und Diskussion zum Wildtierverbot in Zirkussen

Seit vielen Jahren erhitzt die Diskussion über ein mögliches Wildtierverbot in Zirkussen die Gemüter. In einem fahrenden Zirkus könne man unmöglich den Bedürfnissen und Ansprüchen der Tiere gerecht werden, so die Befürworter eines generellen Verbots. Vorfälle ausgebrochener Tiere, wie etwa eines Elefanten in Buchen im Jahr 2015, der auf seiner Flucht einen Spaziergänger tötete, zeigten auch immer wieder die teils mangelhaften Sicherheitsvorkehrungen auf.

Im letzten Jahr erreichte die Diskussion zum Wildtierverbot in Zirkussen in Chemnitz einen vorläufigen Höhepunkt. Bereits im August 2016 hatte der Chemnitzer Stadtrat ein Auftrittsverbot für Zirkusse beschlossen, wenn diese bestimmte Tiere im Bestand haben. Die Landesdirektion Sachsen hatte die Stadt daraufhin aufgefordert, den Beschluss zurückzunehmen, da dieser ihrer Ansicht nach rechtswidrig war. Da sich der Stadtrat weigerte, hob die Landesdirektion ihn im Juli vergangenen Jahres auf. Der Stadt fehle die rechtliche Möglichkeit für eine solche Einschränkung, zudem handele es sich um einen unzulässigen Eingriff in die Freiheit der Berufsausübung. Auch andere deutsche Städte, wie etwa Stuttgart, haben eigene Regelungen getroffen, obwohl der Bund für die Gesetzgebung in dieser Frage zuständig ist. Die Aufhebung des Beschlusses in Chemnitz erfolgte dann auch ohne den Blick auf das Tierwohl, sondern aus rein rechtlichen Gründen.

Welche Möglichkeiten einer gesetzlichen Regelung gibt es für die Zukunft? Ist ein Wildtierverbot in Zirkussen überhaupt sinnvoll?

Darf der Mensch sich überhaupt – nicht nur in diesem Fall – derart über Tiere erheben?

Welche Folgen hat ein mögliches Verbot für die Zirkusse? Wird eine wichtige Kultureinrichtung zu Grabe getragen, wie es Kritiker des Verbots befürchten?

Diesen und weiteren Fragen widmet sich die Diskussion im Anschluss an die Filmvorführung. Moderiert wird diese von Hanka Kliese, Tierschutzpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag.

Zum Film:

  1. August 1994: ein Zirkus macht Station in Honolulu.  Während die gespannten Zuschauer auf den Beginn der Elefanten-Show warten, bricht die Elefantenkuh Tyke aus und wütet durch die Straßen der Stadt. Ihr Ausbruch wird die Stadt traumatisieren und eine weltweite Diskussion über den Einsatz von Wildtieren im Zirkus entfachen. Tyke wird zur Märtyrerin für eine globale Kampagne zur Beendigung des Missbrauchs von Tieren in der Unterhaltungsindustrie.

Erzählt durch die Augen jener, die Tyke kannten und die Ereignisse des 20. August 1994 selbst erlebt haben, ist Tyke Elephant Outlaw die ergreifende Geschichte des Lebens einer Elefantin in Gefangenschaft und ihres finalen Ausbruchs in die Freiheit. Auf der Suche nach den Ursachen für den tragischen Zwischenfall, lässt die Dokumentation Augenzeugen der Geschehnisse, frühere Trainer, einen Vertreter der Zirkusindustrie sowie Tierrechtsaktivisten zu Wort kommen.

Hinweis: Nach Auffassung der Veranstalter eignet sich der Film nur bedingt für Kinder. Wir bitten Sie, diesen Umstand vorab eigenverantwortlich abzuwägen.