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Mo. 02.03.2020 19:00 Uhr
Kino

29. Tage der jüdischen Kultur in Chemnitz

Mo 02. März 19.00 Uhr
Kaddisch nach einem Lebenden
? Drama | D | 1968 | 65 Min. | Regie: Karl Fruchtmann | Darsteller: Günter Mack, Zalman Lebiush, Rudolf Wessely

Viele Jahre sind seit Peris Inhaftierung in einem deutschen Konzentrationslager vergangen. Nun lebt er in Tel Aviv, verfolgt von den Gedanken an die schreckliche Zeit. Eines Freitagnachmittags trifft er in einem Café den alten Gurfinkel wieder, Leidensgenosse aus dem KZ Dachau. Gemeinsam erinnern sie sich an ihre Inhaftierung und ihren Mithäftling Bach, jenen komischen Mann, den alle ausgelacht und getreten haben. Sein ungeklärtes Schicksal treibt Peri um. Wird er ihn finden oder muss er ‘Kaddisch’, das jüdische Totengebet, für seinen damaligen Mithäftling sprechen lassen?
Eintritt: 5€

So. 08. März 17.00 Uhr
Jetzt – nach so vielen Jahren – Film & Diskussion
? Dokumentarfilm | D | 1981 | 60 Min. | Regie: Harald Lüders, Pavel Schnabel

Das oberhessische Dorf Rhina wurde vor 1933 zur Hälfte von Juden bewohnt, die später vertrieben oder verschleppt wurden. Die Filmemacher spüren jüdische Überlebende in New York auf, die sich voller Trauer, aber ohne Haß erinnern. Später spielen sie dieses Filmmaterial den heutigen Bewohnern von Rhina vor; das Ergebnis sind Ressentiments und wütende Ausfälle, man weist alle Schuld von sich. Eine außergewöhnliche Arbeit, die das Verdrängen als alltäglichen Mechanismus sichtbar macht.
Eintritt: 5€ | Studenten Eintritt frei.

10. März 19.30 Uhr
Muhi – Über alle Grenzen
? Dokumentarfilm | Israel | 2017 | 86 Min. | Regie: Rina Castelnuovo-Hollander und Tamir Elterman

Infolge einer Autoimmunerkrankung mussten dem kleinen Palästinenser Muhi Unterschenkel und -arme amputiert werden. Weil keine Klinik in Gaza ihn versorgen kann, lebt er seit sieben Jahren mit seinem Opa in einem israelischen Krankenhaus. Sein Vater, ein Hamas-Aktivist, kann ihn nie besuchen. Die jüdischen Ärzte kümmern sich liebevoll um den beeindruckend heiteren kleinen Muslim, der aber die Klinik nie verlassen darf. Doch er wird nicht ewig hier leben können. Die warmherzige Doku zeigt, dass die Überwindung des Nahostkonflikts auf individueller Ebene gelingen kann, politisch bleibt die Lage verfahren.
Eintritt: 5€

12. März 20.00 Uhr Club
Jewish Monkeys (Tel Aviv)

Die Jewish Monkeys sind die Ritter des Absurden, Musiker und Komödianten, die eine mitreißende Show liefern. Die Presse meint, hätte Hitler nicht den Krieg fast gewonnen, würde jüdische Popmusik so klingen: naturstoned, schnell und wahnsinnig melancholisch.
Ihr Sound pendelt zwischen zirkushaftem Chanson und punkig-energetischem Pop. Schon vor vier Jahren waren sie auf Tour zu Gast in Dresden und schwangen mit syrischen Flüchtlingen im Übergangslager und später auf der Bühne der Jüdischen Woche das Tanzbein. Denn dort sind sie genauso zu Hause wie in europäischen Clubs oder Hipsterfestivals zwischen East London und Tel Aviv.

Bei aller brachialen Satire bleiben die acht Monkeys grundsympathisch, denn sie machen keine Witze auf Kosten anderer. Vielmehr sehen sie sich in Tradition der großen jüdischen Comedians, die sich vor allem selbst auf die Schippe nahmen. Sie erinnern an die Marx Brothers und deren Lust am Unlogischen, sich austobenden Unbewussten und der absurd-aggressiven Komik.

Einlass: 19.00 Uhr | Tickets: AK 12 € / 9 € ermäßigt.